Lagerstadt Barth

Noch ist es März, das Wetter ist aber so, wie man sich Aprilwetter vorstellt: stürmisch, regnerisch und allgemein ungemütlich. Nach dem eigentlichen Ausflugsziel in Fuhlendorf, beschließen wir die Gegend um den Fuchsberg nördlich von Barth zu besuchen.

Auf OpenStreetMap ist hier ein Aussichtspunkt verzeichnet den wir besuchen wollen. Der Weg wird ab dem Klärwerk abenteuerlich. Nicht umsonst warnt ein Schild vor Straßenschäden. Die alte Betonfahrbahn zerbröselt allmählich von selbst. Teilweise ist Schrittgeschwindigkeit angesagt.

Kurz nach dem Betriebshof eines Dachdeckers, der hier seine Schilfrohre (Reet) zum Dachdecken vorbereitet, erreichen wir den Aussichtsturm am Fuchsberg. Nun ja, mit Bergen ist das hier an der Küste so eine Sache. Kleinste Dünen werden zu großen Erhebungen geadelt.

Tatsächlich befindet sich hier ein einfacher Aussichtsturm. Vom Winde gepeitscht blicken wir hinüber nach Pruchten und den Resten der Darssbahn. Sonst nur Wald, Wellen und Schilf zu sehen.

Interessanter wird es auf der Rückfahrt. Mindestens drei alte Betonbauten sind im nördlichen Waldabschnitt erkennbar. Wobei keines ein Bunker zu sein scheint. Sie sehen eher wie Rampen, oder Abfertigungshäuschen aus. Ob diese noch aus der Zeit des Stalag Luft 1 zu stammen? Ich würde das eher für DDR-Beton halten.

Im südlichen Teil der Betonpiste sind graue Granitstelen zu sehen. Sie künden von den Standorten der einzelnen Lagerflächen des ehemaligen Stammlager Luft 1. In diesen Compounds waren gefangen genommene alliierte Flieger untergebracht worden.

Nicht zu verwechseln ist dieser große Komplex mit dem Außenlager des KZ Ravensbrück. Dieser Bereich befand sich südlich von Barth an dem Flugplatz. Den dort untergebrachten Häftlingen erging es mit Sicherheit schlechter als den Kriegsgefangenen im Stalag.

Nach dem Krieg wurde das Gelände des Stalag und der Flakschule zum Schulgelände bzw. für ein Betonwerk umgewandelt. Auf dem Gebiet des KZ wurde ein Plattenbaugebiet und eine Gedenkstätte errichtet.

Dokumentiert und gepflegt wird das Stalag-Gelände durch einen Förderverein: http://stalagluft1.de/

Auf der Webseite der Stadt Barth gibt es ebenfalls Informationen zu den Lagern: https://www.stadt-barth.de/kulturelle-sehenswuerdigkeiten-in-barth/dok-barth/kz-barth/

Auch dieser Link enthält interessante Details: https://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2011/08/aus-der-geschichte-von-barth.html

Veröffentlicht von pausenraumbenutzer

Ich wohne in Rostock.

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