Ich bin häufig im Lande unterwegs. Dabei lernt man auch Dinge kennen, von deren Existenz man vorher nicht mal etwas geahnt, geschweige denn gewusst hat. Solch ein Erlebnis hatte ich in der letzten Woche, als ich die B108 zwischen Waren und Teterow inspiziert habe. In der Nähe von Hohen Demzin liegt die immer noch als Burg Schlitz bezeichnete Herrenhausanlage. Eine Beschreibung ist hier bei Wikipedia zu finden.
Jedenfalls muß der angeheiratete Graf Schlitz ein Wanderfreund gewesen sein. Für seinen treuesten Begleiter ließ er ein Denkmal errichten:
Der treueste Begleiter war also nicht sein Hund, sondern sein Wanderstab. Die Inschrift auf dem Sockel lautet: „Feiere hier mein Wanderstab Einst in fernen Alpenländern Im Schosse Unsterblicher Hoffnung Da ruhe bald auch ich 1785 1787“ Eine Tafel mit Informationen ist auch unweit vom Denkmal aufgestellt:

Das der originale Stecken über 200 Jahre hier Wind, Wetter und Dieben getrotzt hat, darf bezweifelt werden. Der Knüppel, der hinter dem Gitter zu finden ist, erscheint verhältnismäßig neu zu sein. Für einen Wanderstock ist er viel zu dick und damit zu schwer. Weitere Gedenksteine sind an der B108 am Abzweig nach Karstorf zu finden:

Inschriften: Wahren N. Strelitz Regensburg 79 M Die Wandrer Glück
Anmerkung: die Strecke beträgt rund 580 Kilometer. Mit 7,5 Kilometer / preußischer Meile sind das tatsächlich ungefähr 79 preußische Meilen. Eine Meile ließ sich in etwa zwei Stunden zu Fuß abschreiten.

Inschriften: Rostock 7 M Guestrow 3 3/4 M Teterow 1 4 M Deiner Heimkehr Freude
Also wieder in preußischen Meilen angegeben. Die Entfernung nach Teterow beträgt rund 10,7 km, also 1,4 Meilen.
Aber auch politische Denkmäler gibt es zu Genüge. Etwas im Wald an der Straße versteckt stehen die Rest des sogenannten Rheinbundkreuzes. Das wurde zur Erinnerung an den Beitritt Mecklenburg-Schwerins zum Rheinbund am 22.03.1808 errichtet.
